Ivanhoe by Walter Scott
Autor:Walter Scott
Format: epub
Herausgeber: TV Deutscher Taschenbuch Verlag
»Vortrefflich, de Bracy«, sagte Front-de-BÅuf, »du belustigst dich hier mit dem Gefasel des Narren, während uns das Verderben umgarnt. Siehst du denn nicht, dass der Plan, mit unseren Freunden in Verbindung zu treten, misslungen ist, und zwar durch denselben Gentleman im Narrenkleid, mit dem du ein so vertrauliches Gespräch führst? Was haben wir anders zu erwarten als den sofortigen Sturm?«
»Auf die Mauern also!«, sagte de Bracy. »Wann hätte ich je beim Gedanken an eine Schlacht den Kopf hängen lassen? Lass den Templer nur halb so für sein Leben fechten, wie er für seinen Orden gefochten hat! Du selbst begib dich mit deiner Hauptmacht auf die Wälle, mich lass auf meine eigene Art mein Scherflein beitragen, und ich sage dir, die Angelsachsenstrolche sollen eher den Himmel erklettern als das Schloss Torquilstone. Willst du aber mit den Räubern verhandeln, warum gebrauchst du nicht die Vermittlung dieses würdigen Franklin, der in die tiefe Betrachtung der Weinflasche versunken zu sein scheint? Höre, Angelsachse«, fuhr er fort, sich an Athelstane wendend und ihm die Schale mit Wein hinreichend, »spül deine Kehle mit diesem edlen Nass aus und sag dann, was willst du tun für deine Freiheit?«
»Was ein sterblicher Mensch kann«, erwiderte Athelstane, »vorausgesetzt, dass es etwas ist, was einem Mann ziemt. Lasst mich frei mit meinem Gefährten, und ich zahle Euch tausend Mark Lösegeld.«
»Und willst du auch noch dafür sorgen, dass sich das Gesindel entfernt, das gegen den Frieden Gottes und des Königs um dieses Schloà herumschwärmt?«, fragte Front-de-BÅuf.
»Soweit ichâs vermag, will ich sie zurückziehen«, versetzte Athelstane. »Ich hoffe auch, dass Vater Cedric alles, was er kann, zu meiner Unterstützung versuchen wird.«
»Nun, dann sind wir uns einig«, sagte Front-de-BÅuf. »Ihr sollt freigelassen werden und Friede soll auf beiden Seiten herrschen gegen Bezahlung von tausend Mark! Es ist eine unbedeutende Summe, Angelsachse, und du wirst uns Dank wissen für die MäÃigung, die sie statt eurer Personen annimmt. Aber merk dirâs, sie erstreckt sich nicht auf den Juden Isaac.«
»Auch nicht auf des Juden Tochter«, sagte der Templer, der jetzt hinzugekommen war.
»Sie gehören ja auch nicht zur Gesellschaft dieses Angelsachsen«, sagte Front-de-BÅuf.
»Ich wäre ja nicht wert, ein Christ zu heiÃen, wenn sie es würden«, versetzte Athelstane. »Verfahrt mit den Ungläubigen, wie Ihr wollt.«
»Auch schlieÃt das Lösegeld Lady Rowena nicht mit ein«, sagte de Bracy. »Man soll nicht sagen, dass mir ein so schöner Preis ohne Schwertstreich entrissen wurde.«
»Auch bezieht sich«, sagte Front-de-BÅuf, »unser Vertrag nicht auf den elenden Narren, denn den behalte ich als abschreckendes Beispiel für jeden Schelm, der aus Scherz Ernst machen möchte.«
»Lady Rowena«, versetzte Athelstane mit fester Stimme, »ist meine Verlobte. Ich lasse mich eher von wilden Pferden zerreiÃen, als dass ich sie aufgebe. Der Sklave Wamba hat heute das Leben meines Vaters Cedric gerettet, und eher will ich das meine verlieren, bevor zulasse, dass ihm ein Haar gekrümmt wird.«
»Deine Verlobte? Lady Rowena, die Braut eines Lehnsmanns wie du?«, sagte de Bracy. »Angelsachse, du träumst wohl davon, die Zeiten der sieben Königreiche seien zurückgekehrt ? Ich sage dir, die Fürsten aus dem Hause Anjou geben ihre Pflegebefohlenen nicht an Männer von solcher Herkunft, wie du bist.
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